Kategorie:Artikelstammdaten
Grundlage
Bei den Artikelstammdaten können vielfältige Parameter hinterlegt werden. Diese Stammdaten sind bei der späteren Bearbeitung von Bestellungen, Wareneingängen, Warenausgängen, Produktion, Stücklisten usw. von relevanter Bedeutung. Statistiken, diverse Auswertungen und die FiBu benötigen ebenfalls einen gut gepflegten Artikelstamm.
Da es sich um sehr unterschiedliche Parameter handelt die einen guten Artikelstamm ausmachen gibt es verschiedene Bereiche und Einstellmöglichkeiten in iDempiere. Hierdurch werden Mehrfacheingaben vermieden, Klassifizierungen, Umrechnungen, Auswertungen und vieles mehr ermöglicht.
Artikel
Ein Artikel ist der Dreh- und Angelpunkt in der Materialwirtschaft.
Ohne einen Artikel, das können Waren und Dienstleistungen sein, bewegt sich in der Materialwirtschaft nichts.
Bevor der erste Artikel angelegt wird müssen diverse Entscheidungen zur gesamten Struktur der Organisation getroffen werden.
Lagerart
Durch die Auswahl der Artikelart kann die Lagerart beeinflusst werden.
In iDempiere gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Artikelarten:
- Waren
- Dienstleistungen
Hierdurch ist es möglich die Lagerart zu beeinflussen. Relativ einfach, und nur mit einem geringen Aufwand verbunden, ist die grundsätzliche Verwendung von "Dienstleistungen".
"Dienstleistungen" lösen keine Bestandsveränderungen aus. Sollten sie nur "Dienstleistungen" einsetzen handelt es sich um ein sogenanntes "Administrativ offenes Lager".
Administrativ offenes Lager
Bei dieser Lagerform werden weder Wareneingänge noch Warenausgänge verbucht.
Diese Lagerform kann durch ausschließliche Verwendung von "Dienstleistungen" angewendet werden.
Hierbei wird z.B. auf Lagerorte und Lagerplätze verzichtet.
Administrativ geschlossenes Lager
Jeder Wareneingang und jeder Warenausgang wird gebucht. Für jede Artikelnummer wird eine eigene Artikelkarte angelegt. Es wird ein Nachweis über allen Materialbewegungen (Warenbewegungen) geführt.
Zusätzlich können natürlich zusätzlich auch "Dienstleistungen" für verschiedene Anwendungsfälle wie z.B. eine Stundenabrechnung für einem Monteur/Handwerker, Softwareprogrammierung usw. eingesetzt werden.
Note: Wichtiger Grundsatz:
Keine Materialbewegungen / Warenbewegungen ohne Buchung.
Hierbei dürfte es sich um den häufigsten Anwendungsfall bei iDempiere handeln.
Lagerort
Bei den Lagerorten handelt es sich um sehr bedeutsame Stammdaten. Mithilfe der Lagerorte legen sie bestimmte Ordnungskriterien für Ihr Lager fest.
Es existieren verschiedene Methoden der Lagerordnung. Die häufigsten Methoden der Lagerordnung sind das Festplatzsystem und das Freiplatzsystem, auch "Chaotische Lagerhaltung" genannt.
Beide Systeme habe ihre Vor- und Nachteile. Daher ist in der Praxis auch eine Mischform aus beiden Systemen anzutreffen.
Ein einziger Lagerort
Um Produkte im Lager aufzufinden gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bei einem kleinen Lager oder einem Lager mit einem Festplatzsystem reicht es häufig aus mit einem einzigen Lagerort zu arbeiten.
In diesem Fall legt man in iDempiere lediglich einen einzigen Lagerort an. Alle Buchungen erfolgen auf diesem Lagerort. Die Verwaltung ist recht einfach und mit einem verhältnismäßig geringem Aufwand in iDempiere abzubilden.
Suchaktionen nach bestimmten Artikeln (Waren / Güter / einzelne Produkte) könnten recht aufwendig sein, falls keine entsprechende Ordnung vorliegt.
Lagerplatznummernsystem
iDempiere unterstützt auch das Lagerplatznummernsystem. Das Lagerplatznummernsystem ist absolute Voraussetzung für das Freiplatzsystem bzw. die "Chaotische Lagerhaltung".
Bei dem Freiplatzsystem werden alle Lagerplätze mit eindeutigen Nummern oder Kurzbezeichnungen versehen. Eine Lagerplatznummer gibt mit einer Ziffernfolge oder Zeichenfolge eindeutige Auskunft über den Lagerplatz einer Ware, so dass sie schnell auffindbar ist.
Aber ACHTUNG:
Bei Verwendung von Lagerplätzen erhöht sich nicht nur die Übersichtlichkeit im Lager. Der Buchungsaufwand steigt mit Verwendung von Lagerplätzen automatisch an.
Dies ist kein Phänomen von iDempiere. Die Aufwandssteigerung ist bei allen ERP Systemen vorhanden.
Festplatzsystem
Bei dieser Methode der Lagerordnung wird jeder Ware ein fester Lagerplatz zugeordnet. Jeder Artikel (Ware) hat ihren Stammplatz, der auf längere Zeit reserviert bleibt, auch wenn er zeitweilig nicht genutzt wird.
Vorteile:
- Entnahmehäufigkeit kann berücksichtigt werden (zusammenfassen von Bundlings)
- dadurch Verkürzung der Transportwege
- Lagerstandort ist bekannt
- eine separate Aufzeichnung der Lagerstandorte kann oft entfallen
- Übersichtlichkeit, da alle Artikel in einem bestimmten Bereich eingelagert sind.
Nachteile:
- hoher Lagerraumbedarf auch bei geringer Einlagerungsmenge
- bei Überschreitung der vorgesehenen Lagerkapazität muss umgelagert werden
Freiplatzsystem (Chaotische Lagerhaltung)
Beim Freiplatzsystem gibt es keine feste Lagerplatzordnung für bestimmte Produkte. Die Ware wird in irgendeinem freien Lagerfach eingeräumt. Da sich die gleiche Ware nun in mehreren auseinander liegenden und ständig wechselnden Lagerplätzen befinden kann, ist eine permanente Aufzeichnung erforderlich.
Die Aufzeichnung und Bestandsführung für jeden Lagerort erfolgt in iDempiere. Die Voraussetzung ist jedoch das oben beschriebene Lagerplatznummernsystem.
Zentrales Lager
Grundsätzlich kann zwischen zentraler Lagerhaltung und dezentraler Lagerhaltung unterschieden werden.
Wie nicht anders zu vermuten war unterstützt iDempiere natürlich beide Arten der Lagerhaltung.
Aus einem zentralen Lager wird der gesamte Betrieb mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen versorgt.
Vorteile:
- die vorhandenen Lagereinrichtungen und Förderzeuge können besser genutzt werden
- die Raumausnutzung ist größer
- die notwendigen Materialvorräte können niedriger gehalten werden
- der Gesamtbedarf ist besser feststellbar
- das Personal ist besser einsetzbar
- die Kontrolle der Materialannahme und Materialabgabe ist gut durchführbar
Nachteile:
- längere Transportwege
- Wartezeiten bei der Warenausgabe bei mehreren gleichzeitigen Anforderungen
Dezentrales Lager
Bei einer dezentralen Lagerhaltung ist es besonders wichtig ein logisches Lagerplatznummernsystem einzuführen. Auch dies wird von iDempiere unterstützt.
Ist die Entfernung zwischen dem Lager und den Produktionsstätten (Abnehmern) groß, empfiehlt sich, in der Nähe des Fertigungsbereiches einzelne dezentrale Lager anzulegen, um die Transportwege zu verkürzen. Dies gilt besonders bei schweren und sperrigen Gütern. Auch besonders zu behandelnde Waren werden häufig dezentral gelagert.
Vorteile:
- die Abstimmung zwischen Lager und Produktion oder Verkauf ist meist einfacher
- der Informationsfluss zwischen den Abteilungen läuft schneller
- sie erlaubt den Einsatz von Spezialgeräten und gewährleisten eine sachgemäße Lagerung
- (Heizung, Kühlung, Lüftung, Befeuchtung)
Nachteile:
- Verminderung der Übersichtlichkeit (Hier hilft z.B. das Lagerplatznummernsystem)
- höhere Raum- und Verwaltungskosten
Artikelkategorie
Durch die Artikelkategorie werden Artikelgruppen angelegt. Diese Gruppen können zur Erzeugung von Preislisten, zur Festlegung von Margen und zur einfachen Zuordnung verschiedener Buchführungsparameter zu Artikeln verwendet werden.
Materialfluss
Auch der Materialfluss (FiFo oder LiFo) wird über die Artikelkategorie gesteuert, darf jedoch nicht im Widerspruch zur Kostenrechnungsmethode stehen. Wird im Artikel kein Materialfluss angegeben, so wird die Voreinstellung aus Mandant::Materialfluss verwendet.
Fifo - Verfahren
First in - First out
Zuerst eingegangene Waren werden zuerst entnommen. Die vorhandenen Vorräte wurden zuletzt eingekauft und müssen auch mit den Werten der zuletzt eingekauften Waren angesetzt werden.
Lifo - Verfahren
Lifo Last in - first out
Zuletzt eingegangene Waren werden zuerst entnommen. Vorhandene Bestände sind zuerst eingekauft worden und müssen auch mit den Werten der zuerst eingegangenen Waren angesetzt werden.
Steuerkategorie
Jeder Artikel muss einer Steuerkategorie zugeordnet werden. Bei EU-Ausfuhrlieferungen kann natürlich auch der Steuersatz 0 Prozent zugewiesen werden.
Hier kann auch die "Statistische Warennummer" HS-Code hinterlegtwerden. Hier finden Sie weitere Infos zur "Statistischen Warennummer"
Maßeinheit
Durch "Maßeinheiten" oder auch "Mengeneinheiten" werden nicht-monetäre Maßeinheiten festgelegt. Es können direkte Umrechnungen zwischen Maßeinheiten durchgeführt werden.
Artikelspezifikationen
Artikel können durch Attribute, Los, und Seriennummern weiter spezifiziert werden. Die entsprechenden Punkte befinden sich etwas weiter unten in der Auflistung der Kategorie:Artikelstammdaten.
Artikeltyp
Dieses Attribut ist fest definiert
public static final String
PRODUCTTYPE_Item = "I" // Ware
, PRODUCTTYPE_Service = "S" // Dienstleistung
, PRODUCTTYPE_Resource = "R" // Hilfsmittel
, PRODUCTTYPE_ExpenseType = "E" // diverser Aufwand
, PRODUCTTYPE_Online = "O" // online verfügbar
;
Allgemeine Hinweise
Die Kategorie „Artikelstammdaten“ ist eine Unterkategorie der Kategorie: Materialwirtschaft und der Kategorie: Materialwirtschaft-Stammdaten
Beiträge
Unterkategorien
Diese Kategorie enthält die folgenden 2 Unterkategorien (2 insgesamt):
Seiten in der Kategorie „Artikelstammdaten“
Folgende 33 Seiten sind in dieser Kategorie, von 33 insgesamt.
A
E
L
P
S
- Seriennummernsteuerung (Fenster ID-259)
- Stückliste einfügen (Form ID-114)
- Stücklistenkennzeichen überprüfen (Prozess ID-53228)
- Stücklistenkosten ermitteln (Prozess ID-53230)
- Stücklisten prüfen (Prozess ID-346)
- Stücklisten Strukturansicht (Form ID-53017)
- Stücklistenstruktur überprüfen (Prozess ID-53229)